Geomantie
Wörtliche Übersetzung: „Erd- bzw. Landschaftsinterpretationskunst" bzw.
„Gespür für die Erde", Geos = Erde, Mantik = Weissagekunst
   
 

Die Geomantie ist die traditionelle europäische Gestaltungslehre, die
sich aus Naturbeobachtungen und seelischen Erfahrungen entwickelt
hat. Ihre Wurzeln liegen in einer Zeit als der Mensch die Erde und seine
Umwelt noch als etwas Lebendiges und von Geist und Seele Durchdrun-
genes erfahren hat. Sichtbare und unsichtbare; materielle, lebensener-
getische wie auch seelische und geistige Realitäten stehen in diesem
Weltbild gleichberechtigt nebeneinander.

   
 

Jede alte Kultur besitzt vergleichbare Systeme dieser „universellen
Wissenschaft" , die sich aber je nach vorherrschendem Weltbild in der
Praxis unterscheiden. Europa hat eine lange geomantische Tradition, die
in den letzten Jahrhunderten u.a. von Alchimisten, weisen Frauen und Baumeistern z.B. der Dombauhütten gehütet wurde. Im Laufe der neueren Geschichte wurde das alte Wissen jedoch ausgehöhlt und ging verloren,
lediglich Teile blieben im regionalen Brauchtum erhalten.

   
  Heute geht es in der Geomantie vor allem darum, einen Ort oder einen
Raum mit seinen Qualitäten, Atmosphären und seiner Identität wahrzu-
nehmen und zu erfassen sowie die Beziehung zwischen Mensch und Ort
sichtbar zu machen, um gezielt verändern, optimieren oder unterstützen
zu können. Proportionen, harmonikale Gesetze, Form- und Farbgebungen,
Ätherlenkung, energetischer Materialeinsatz und das Arbeiten mit Analo-
giesystemen seien als einige der vielen traditionellen Methoden bzw. Dis-
ziplinen der Geomantie genannt.